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Gefährdung historischer Gartenstrukturen

Unsere Gärten zwischen dem St. Galler-Ring, der Sierenzerstrasse, der Rufacherstrasse und der Bündnerstrasse prägen das Erscheinungsbild und das Mikroklima unseres Quartiers seit mehr als einem Jahrhundert. Viele der bestehenden Pflanzen sind Jahrzehnte alt und stellen heute wertvolle, historisch gewachsene Gartenstrukturen dar.

Innenhofstruktur zwischen St. Galler-Ring, Bündnerstrasse, Sierenzerstrasse und Rufacherstrasse Basel. Quelle: Google Earth, © Google 2024
Innenhofstruktur zwischen St. Galler-Ring, Bündnerstrasse, Sierenzerstrasse und Rufacherstrasse Basel. Quelle: Google Earth, © Google 2024

Durch die geplante Schliessung des Innenhofs drohen diese gewachsenen Strukturen erheblich geschädigt zu werden.


Auswirkungen der Innenhof-Schliessung auf die Pflanzenwelt

1. Temperaturstress und Hitzeschäden Der Wegfall der freien Luftzirkulation führt zu einem messbaren Temperaturanstieg (Wärmeinseleffekt). Hitzeempfindliche Arten wie Strauchpfingstrosen oder alte Rhododendren geraten unter Stress, der zu Blattverbrennungen, Wachstumsstörungen und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten führt.

2. Schädigung durch stehende, feuchte Luft Verminderte Luftbewegung begünstigt die Bildung stehender, feuchter Luftschichten. Diese schaffen ideale Bedingungen für Pilzerkrankungen (z.B. Grauschimmel) und Schädlinge, die besonders alte Pflanzen nachhaltig schwächen können.

3. Lichtverlust durch Verschattung Höhere, dichtere Bebauung reduziert den Lichteinfall erheblich. Pflanzen, die bisher ideal an halbschattige oder sonnige Bedingungen angepasst waren, erhalten plötzlich zu wenig Licht. Das beeinträchtigt die Photosynthese, schwächt die Pflanzen und kann zum Absterben ganzer Gartenbereiche führen.

4. Verlust historischer Gartenbilder Viele unserer Gärten zeigen heute noch die typische Gestaltung der frühen 1900er-Jahre mit alten Sträuchern, Solitärpflanzen und offenen Gartenflächen. Durch die Veränderungen droht der Verlust dieser historisch gewachsenen Kultur- und Gartenlandschaft.


Gefährdung besonders sensibler Pflanzen

Etwa zwei Meter hohe Strauchpfingstrose, die über Jahrzehnte liebevoll gepflegt wurde.

Strauchpfingstrosen (im Bildvordergrund: über Jahrzehnte liebevoll gepflegt): Diese Kulturformen sind wertvoll und schwer verpflanzbar.

Grosse Rhododendren (im Bildhintergrund): Benötigen konstante Klimabedingungen und geschützte Standorte.

Alte Obst- und Ziergehölze: Verlieren durch Hitze- und Lichtstress ihre Vitalität.


Forderungen zum Schutz der Gartenstrukturen

  • Durchführung eines unabhängigen Klimagutachtens für den Innenhof.
  • Prüfung der Auswirkungen auf bestehende, historisch gewachsene Gärten.
  • Rücksichtnahme im Bauprojekt durch Gestaltung von Durchlüftungsschneisen und Vermeidung vollständiger Innenhof-Schliessung.
  • Schutz besonders alter oder wertvoller Gartenpflanzen durch spezielle Auflagen oder Umsiedlungsprogramme.

Zusammenfassung

Unsere Gärten sind nicht nur private Grünflächen – sie sind Teil des historischen und ökologischen Erbes unseres Quartiers. Ihre Zerstörung wäre ein unwiederbringlicher Verlust für die Umwelt, das Mikroklima und die Lebensqualität aller Anwohner.